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Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (1943 -1992)


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Socijalistička Federativna Republika Jugoslavija (serbokroatisch und mazedonisch)

Socialistična federativna republika Jugoslavija (slowenisch)
Republika Socialiste Federative e Jugosllavisë (albanisch)
Jugoszláv Szocialista Szövetségi Köztársaság (ungarisch)
Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien

Flagge der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien
Wappen der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien
Flagge Wappen
Wahlspruch: Brüderlichkeit und Einheit
(serbokroatisch Bratstvo i jedinstvo, slowenisch Bratstvo in enotnost, mazedonisch Братство и единство)
Amtssprache Serbokroatisch (offiziell eine Sprache mit mehreren Varianten;

1946–1954: Serbisch, Kroatisch;
1954–1974: Serbokroatisch;
1974–1991: Serbokroatisch oder Kroatoserbisch
),
Slowenisch, Mazedonisch, eingeschränkt auch Albanisch und Ungarisch sowie auf lokaler Ebene die Sprachen weiterer Nationalitäten

Hauptstadt Belgrad
Staatsform Föderale Republik
Regierungssystem Einparteiensystem
Staatsoberhaupt Präsident Jugoslawiens (1945–1980)
Vorsitzender des Präsidiums der SFRJ (1980–1992)
Regierungschef Ministerpräsident Jugoslawiens
Fläche 255.804 km²
Einwohnerzahl 23.271.000 (1990/1991)
Bevölkerungsdichte 91 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 3.650 (1990)
Währung Jugoslawischer Dinar
1 Dinar = 100 Para
Gründung 29. November 1943 / 29. November 1945
Nationalhymne Hej Sloveni
Nationalfeiertag 29. November (Dan republike, „Tag der Republik“)
Zeitzone MEZ / MESZ
Kfz-Kennzeichen YU
ISO 3166 YU, YUG, 890[1]
Internet-TLD .yu
Telefonvorwahl +38
Infolge der Jugoslawienkriege zerfiel die SFRJ 1991/1992.
Yugoslavia 1956-1990.svg

Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (Serbokroatisch und Mazedonisch: Socijalistička federativna republika Jugoslavija, Социјалистичка федеративна република Југославија; Slowenisch: Socialistična federativna republika Jugoslavija), vereinzelt auch Sozialistische Bundesrepublik Jugoslawien (SBRJ) genannt, war ein blockfreier, sozialistischer Staat in Südosteuropa, der von 1945 bis zum 26. April 1992 bestand.

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Jugoslawien als das Königreich Jugoslawien, oder auch Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen bezeichnet. Die Bezeichnung nach dem Zweiten Weltkrieg war zunächst Demokratisches Föderatives Jugoslawien[2] sowie von 1946 bis 1963 Föderative Volksrepublik Jugoslawien.

Der Staat umfasste die heutigen Staaten Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien, Mazedonien und das Kosovo. Alle diese Staaten waren, bis auf das Kosovo, Teilrepubliken der SFR Jugoslawien.

Geographie[Bearbeiten]

In der Zeit von 1954 bis 1991 hatte Jugoslawien eine Fläche von 255.804 km². Es bestand aus den sechs Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien sowie den beiden zu Serbien gehörenden autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina. Es grenzte an Italien, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Albanien, mit einer langen Küste am Adriatischen Meer mit zahlreichen Inseln.

Der Nordosten des Landes ist relativ flach, der Rest des Landes eher gebirgig. Höchster Berg ist der Triglav (2864 m, in den Julischen Alpen nahe Jesenice), gefolgt vom Golem korab (2753 m, im Korab, auf der Grenze zu Albanien westlich von Gostivar) und dem Titov Vrv (2747 m, im Šar Planina nahe Tetovo).

An der Grenze zu Albanien liegen drei große Seen: der Skutarisee, der Ohridsee und der Prespasee. Die Donau durchfließt den Nordosten Jugoslawiens (u. a. die Städte Novi Sad und Belgrad) und bildet einen Teil der Grenze zu Rumänien, das dortige Durchbruchstal wird als Eisernes Tor (serbokroatisch: Đerdap) bezeichnet. Wichtige Nebenflüsse der Donau in Jugoslawien sind die Drau (Drava), die Save (Sava) und die Morava.

Bevölkerung[Bearbeiten]

Hauptartikel: Bevölkerung Jugoslawiens
Bevölkerungsentwicklung 1961–1991: Zunahme von 18,4 auf 23 Millionen (+25 %)

Jugoslawien hatte 1991 rund 23 Millionen Einwohner, es gab 19 Städte mit jeweils mehr als 100.000 Einwohnern. Die größten Städte waren Belgrad (1.168.000 Einwohner) und Zagreb (706.800 Einwohner), gefolgt von Sarajevo, Skopje und Ljubljana. Von 1961 bis 1991 nahm die Bevölkerung Jugoslawiens um 25 % zu.[3]

Geschichte[Bearbeiten]

Föderative Volksrepublik Jugoslawien (1945–1963)[Bearbeiten]

Jugoslawien (grün) zwischen den Machtblöcken (blau: NATO/rot: Warschauer Pakt)

Mit den AVNOJ-Beschlüssen vom 29. November 1943 wurde während des Zweiten Weltkrieges der Grundstein für eine neue Föderation südslawischer Völker unter der Führung der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) gelegt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jugoslawien als sozialistischer Bundesstaat aus sechs Teilrepubliken (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien und Mazedonien) gegründet. Am 29. November 1945 wurde die Föderative Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija) proklamiert, nachdem Titos kommunistische Volksfront die Wahlen gewonnen hatte. Am 31. Januar 1946 erhielt Jugoslawien eine nach dem Vorbild der UdSSR gestaltete Verfassung.

1948 distanzierte sich Tito immer mehr von der Sowjetunion und dem Ostblock und es kam zum Bruch. Tito verfolgte einen eigenen jugoslawischen Sozialismus (Titoismus). Jugoslawien näherte sich immer mehr den blockfreien Staaten und dem Westen an und pflegte schon bald wirtschaftliche Kontakte.

Am 7. April 1963 wurde der Staat in die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (Socijalistička Federativna Republika Jugoslavija/SFRJ) umbenannt.

Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (1963–1992)[Bearbeiten]

Unter Tito[Bearbeiten]

1974 wurden die Provinzen Vojvodina und Kosovo in einer neuen Verfassung zu autonomen Provinzen innerhalb Serbiens erklärt (Artikel 2). De facto wurden die Provinzen dadurch informell zu Republiken aufgewertet, die Serbien nur formell unterstanden. Doch wurde ihnen im Gegensatz zu Republiken kein Recht auf Selbstbestimmung (einschließlich des Rechts auf Sezession) eingeräumt. So bestand die SFRJ aus sechs Teilrepubliken (Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien) und zwei Autonomen Provinzen innerhalb Serbiens (Kosovo, Vojvodina).

Präsidiale Regierungszeit[Bearbeiten]

Nach dem Tod Titos am 4. Mai 1980 übernahm das Präsidium der Republik die Regierungsgeschäfte. Die acht Mitglieder setzten sich aus je einem Vertreter der sechs Teilrepubliken und der zwei autonomen Provinzen zusammen. Immer mehr kam es jedoch zu Unstimmigkeiten, da die integrative Persönlichkeit Tito fehlte.[4]

Name
Hauptstadt
Flagge
Wappen
Sozialistische Republik Bosnien und Herzegowina Sarajevo
Flag of SR Bosnia and Herzegovina.svg
Coat of Arms of the Socialist Republic of Bosnia and Herzegovina.svg
Sozialistische Republik Kroatien Zagreb
Flag of SR Croatia.svg
Coat of Arms of the Socialist Republic of Croatia.svg
Sozialistische Republik Mazedonien Skopje
Flag of the SR Macedonia.svg
Official coat of arms of Macedonia (version mostly used between 1991 and 2009).png
Sozialistische Republik Montenegro Titograd
Flag of SR Montenegro.svg
Coat of Arms of the Socialist Republic of Montenegro.svg
Sozialistische Republik Serbien
Sozialistische Autonome Provinz Kosovo
Sozialistische Autonome Provinz Vojvodina
Belgrad
Priština
Novi Sad
Flag of SR Serbia.svg
Coat of Arms of the Socialist Republic of Serbia.svg
Sozialistische Republik Slowenien Ljubljana
Flag of SR Slovenia.svg
Coat of Arms of the Socialist Republic of Slovenia.svg

Auseinanderbrechen Jugoslawiens ab 1991[Bearbeiten]

Hauptartikel: Jugoslawienkriege
Der politische Zerfall Jugoslawiens

Außer in Serbien wurden in allen ehemaligen Teilrepubliken des ehemaligen Jugoslawien nach durchgeführten demokratischen Wahlen Referenden über die staatliche Souveränität abgehalten.

Bei jeweils sehr hohen Wahlbeteiligungen stimmten für die jeweilige staatliche Souveränität:

Vor allem in Kroatien und Bosnien-Herzegowina hatten die jeweils serbischen wahlberechtigten Einwohner die Abstimmungen allerdings boykottiert.

Belgrad versuchte die Unabhängigkeitsbestrebungen zuerst militärisch zu unterwerfen. So intervenierte die Jugoslawische Volksarmee (JNA) zuerst 1991 in Slowenien (10-Tage-Krieg in Slowenien) und daraufhin auf Seiten der Krajina-Serben in Kroatien (Kroatien-Krieg). Als dies jedoch misslang, verlagerte sich der Krieg dann immer mehr nach Bosnien-Herzegowina (Bosnienkrieg). Letztendlich gelang den drei Staaten jedoch die Durchsetzung der Unabhängigkeit.

Der 26. April 1992 wird von Beobachtern als der Tag der letztendlich vollzogenen Auflösung der Föderation betrachtet. Mazedonien trennt sich dabei umgehend vom serbisch-jugoslawischen Dinar.

„Bundesrepublik Jugoslawien“ (1992–2003) bzw. „Serbien und Montenegro“ (2003–2006)[Bearbeiten]

Hauptartikel: Serbien und Montenegro

Nachdem die Föderation in ihre Einzelstaaten zerbrochen war, arrangierten sich Serbien und Montenegro. Diese beiden Länder formten zunächst den gemeinsamen Staat Bundesrepublik Jugoslawien, der später von diesen in den Staatenbund Serbien und Montenegro umgewandelt wurde.[5]

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschloss am 22. September 1992 durch Mehrheitsbeschluss (Billigung von 127 Ländern bei 26 Enthaltungen und sechs Gegenstimmen), dass die aus Serbien und Montenegro bestehende Bundesrepublik Jugoslawien nicht automatisch die Rechtsnachfolge der SFRJ als Mitgliedstaat der UN antreten könne, sondern sich ebenso wie die anderen Nachfolgestaaten der SFRJ neu um die Mitgliedschaft bewerben müsse. Die Bundesrepublik Jugoslawien dürfe deshalb den Sitz der SFRJ in der UN-Vollversammlung nicht mehr wahrnehmen. Da die Bundesrepublik Jugoslawien sich weigerte, diesen Beschluss zu akzeptieren, verlor sie de facto ihren Sitz in der Vollversammlung. Erst im Jahre 2000 wurde die Bundesrepublik Jugoslawien, nachdem sie sich wie gefordert neu beworben hatte, wieder in die UN aufgenommen; auch der frühere jugoslawische UNO-Sitz wurde ihr wieder übertragen.

Mit der Annahme einer neuen Verfassung im Jahre 2003 benannte sich die Bundesrepublik Jugoslawien um in „Serbien und Montenegro“. Dies stellte das Ende des Begriffs „Jugoslawien“ als Staatsname dar.

Politik[Bearbeiten]

Politisches System[Bearbeiten]

Soweit nicht anders angegeben beziehen sich die Angaben auf die Verfassung von 1974, die bis 1988 gültig war:

Bundesebene[Bearbeiten]

Staatsoberhaupt war nach Titos Tod das Präsidium der SFRJ, das sich aus je einem auf fünf Jahre gewählten Vertreter jeder Republik und Autonomen Provinz sowie dem Vorsitzenden des BDKJ zusammensetzte; jährlich wurde ein neuer Vorsitzender dieses Präsidiums bestimmt.

Die Funktion einer Bundesregierung hatte der Bundesexekutivrat. Dieser setzte sich zusammen aus:

  • dem Ministerpräsidenten (Vorsitzender des Bundesexekutivrates, Regierungschef)
  • den Bundessekretären (Ministern)
  • Vertretern der Republiken und Autonomen Provinzen
  • Leitern der Bundesverwaltungsorgane

Das Parlament auf Bundesebene war die Bundesversammlung, die aus dem Rat der Republiken und Provinzen (12 Delegierte aus jeder der 6 Republiken, 8 Delegierte aus jeder der 2 Autonomen Provinzen, zusammen also 88 Delegierte) und dem Bundesrat (Delegierte der Selbstverwaltungsorganisationen und gesellschaftspolitischen Organisationen: 30 je Republik und 20 je Autonomer Provinz, zusammen also 220 Delegierte) bestand.

Republiken und Provinzen[Bearbeiten]

Im Gegensatz zum Königreich Jugoslawien, das seit 1929 in neun Banschaften (Verwaltungsbezirke) unterteilt war, war die SFRJ in sechs Republiken gegliedert, wovon eine, nämlich Serbien zwei Provinzen (ab 1974: Autonome Provinzen) enthielt. Im Laufe der Zeit erhielten die Republiken und Provinzen immer mehr Kompetenzen (siehe AbschnittDie Verfassung der SFRJ“).

Republiken und Provinzen der SFRJ
Republik Hauptstadt Fläche (km²)
Slowenien Ljubljana 20.253
Kroatien Zagreb 56.542
Bosnien und Herzegowina Sarajevo 51.129
Montenegro Titograd 13.812
Mazedonien Skopje 25.713
Serbien Belgrad 88.361
(Serbien ohne A. P.) 55.968
Autonome Provinz Hauptstadt Fläche (km²)
A. P. Vojvodina Novi Sad 21.506
A. P. Kosovo Priština 10.887

Kommunale Ebene[Bearbeiten]

Als politische Einheit auf kommunaler Ebene gab es die Gemeinde (serbokroatisch: opština), die in einzelne Ortschaften (naselje) unterteilt war. Dabei handelte es sich üblicherweise um eine Stadt und die umliegenden kleineren Dörfer.

Die Verfassung der SFRJ[Bearbeiten]

Eine erste Verfassung der SFRJ trat am 31. Januar 1946 in Kraft. Diese wurde durch das Verfassungsgesetz vom 13. Januar 1953 ersetzt. Am 7. April 1963 trat die dritte Verfassung in Kraft, die wiederum am 18. April 1967, am 26. Dezember 1968 und am 30. Juni 1971 geändert wurde. Eine vierte Verfassung trat am 21. Februar 1974 in Kraft[6] und blieb bis zum Zerfall der SFRJ gültig. Die Verfassung von 1974 galt als die längste Verfassung aller Staaten (als kürzeste galt die – inzwischen überholte – der Volksrepublik China, Großbritannien hat keine geschriebene Verfassung). Am 25. November 1988 wurde die Verfassung deutlich verändert.

Während die Verfassung von 1948 sich am Vorbild der Sowjetunion orientierte, wurde 1963 der Selbstverwaltungssozialismus in der Verfassung verankert (also die Arbeiterselbstverwaltung sowie eine Abkehr vom Zentralismus, so dass Kompetenzen von der Bundesebene auf die Ebene der Republiken übertragen wurden). Die Verfassung von 1974 enthielt eine noch stärkere Föderalisierung und wertete die Provinzen innerhalb Serbiens (Vojvodina und Kosovo) zu Autonomen Provinzen auf, die nun einen annähernd den Republiken gleichrangigen Status erhielten.

Parteien und Massenorganisationen[Bearbeiten]

Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens war die einzige in der SFRJ existierende Partei, bis sich 1989 die Vereinigung für eine jugoslawische demokratische Initiative gründete und allmählich zu einer Partei entwickelte. Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens löste sich ab Januar 1990 auf, nachdem der slowenische Bund der Kommunisten die Partei verlassen hatte. Im Laufe des Jahres 1990 gründeten sich auf lokaler Ebene zahlreiche neue, zumeist nationalistische Parteien; in den meisten Republiken bildeten sich auch Nachfolgeorganisationen des Bundes der Kommunisten, die teils sozialdemokratisch oder liberal, teils ebenfalls nationalistisch ausgerichtet waren. Der Ministerpräsident Ante Marković gründete mit dem Bund der Reformkräfte Jugoslawiens eine neue gesamtjugoslawische Partei mit sozialdemokratischem bis linksliberalem Profil.

Wichtige Massenorganisationen waren:

  • Pioniere / Jugendverband
  • Sozialistischer Bund des werktätigen Volkes (SSRNJ)
  • Gewerkschaftsbund (mit rund 5 Millionen Mitgliedern Anfang der 1980er Jahre)
  • Bund der Kriegsteilnehmer

Außenpolitik[Bearbeiten]

Die Sozialistische Bundesrepublik Jugoslawien war der erste Staat, auf den die Bundesrepublik Deutschland am 19. Oktober 1957 wegen seiner wenige Tage zuvor erklärten de jure-Anerkennung der DDR ihre Hallstein-Doktrin anwendete. Nachdem die Bundesregierung ihre diplomatischen Beziehungen zu Jugoslawien abbrach, vereinbarten beide Staaten am 31. Januar 1968 die Wiederaufnahme ihrer Beziehungen.

Die Bewegung der blockfreien Staaten (englisch: Non-Aligned Movement (NAM); serbokroatisch: Pokret Nesvrstanih) wurde 1961 in Belgrad gegründet. Josip Broz Tito gehörte neben dem ägyptischen Staatschef Nasser und dem indischen Premier Nehru zu den wichtigsten Wegbereitern der Bewegung. 1989 fand eine weitere Gipfelkonferenz der Blockfreien in Belgrad statt. Mit Josip Broz Tito stellte Jugoslawien in den Jahren 1961–1964 den Generalsekretär der NAM; in den Jahren 1989–1992 wurde der Generalsekretär wieder von Jugoslawien gestellt, das Amt wurde vom Vorsitzenden der kollektiven Präsidentschaft der SFRJ bekleidet, zunächst 1989/90 von Janez Drnovšek, dann noch nacheinander von Stjepan Mesić und Branko Kostić sowie vom Präsidenten der Bundesrepublik Jugoslawien, Dobrica Ćosić, wobei zumindest die letzteren drei diese Funktion nur auf dem Papier ausübten, so dass die NAM in dieser Zeit faktisch ohne Generalsekretär dastand.

Die SFRJ war unter anderem Mitglied folgender Internationaler Organisationen:

Militär[Bearbeiten]

Die Jugoslawische Volksarmee (JNA) war eine Wehrpflichtarmee, die in den 1980er Jahren eine Stärke von 240.000 Soldaten hatte (Heer: 191.000, Luftwaffe: 37.000, Marine: 13.000[7]). Der Wehrdienst dauerte 15 Monate, ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung gab es nicht. Eine vormilitärische Ausbildung erfolgte bereits an den Schulen. Neben der JNA gab es die Territoriale Verteidigung (TO), die aus rund 1 Million Menschen bestand, nur leicht bewaffnet war und im Falle einer Besetzung des Landes den Partisanenkampf aufnehmen sollte. Bemerkenswert war, dass die jugoslawische Volksarmee aufgrund der Blockfreiheit des Landes über Jahre gleichzeitig sowohl sowjetische als auch US-amerikanische Rüstungsgüter bezog. Laut der Military Balance des International Institute for Strategic Studies in London bestand die Panzerwaffe im Jahr 1984/85 aus u. a. 1500 sowjetischen T-34/-54/-55 Panzern und einigen T-72 sowie dem in Lizenz gebauten M-84, welcher auf dem Fahrgestell des T-72A basierte. Auch die Luftwaffe sowie die Luftabwehr bestand zum Großteil aus Waffen sowjetischer Herkunft, hier u. a. 130 MiG-21-Abfangjäger und einige An-12- und An-26-Transportflugzeuge.[8]

Später konnte Jugoslawien einen großen Teil der Waffen selbst produzieren, allerdings teilweise in Lizenz von ausländischen Lizenzgebern. In einigen Fällen bauten jugoslawische Rüstungsunternehmen (z. B. Soko in Mostar) Flugzeuge und Waffen, die aus westlichen und östlichen Komponenten zusammengesetzt waren und neben dem Eigenbedarf auch für den Export in blockfreie Staaten gebaut wurden.[9]

Wirtschaft[Bearbeiten]

Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien hatte zunächst kurzzeitig ein planwirtschaftliches Wirtschaftssystem nach dem Vorbild der Sowjetunion. Die Verstaatlichungen dienten auch der Politik der ethnischen Säuberung. Am 24. Mai 1944 wurde von der AVNOJ eine Enteignung des Vermögens aller Deutschen beschlossen.[10] Die betraf 50 % der gesamten Industrie und ca. 120.000 Landwirtschaftliche Betriebe. Jugoslawien war Mitte der 1940er Jahre ein stark durch die Agrarwirtschaft geprägtes Land. 70 % der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft, die 36 % des Sozialproduktes erwirtschaftete. Am 23. August 1945 wurde das Gesetz über die Agrarreform und Kolonisierung (Zakon o Agrarnoj reformi i kolonizaciji) erlassen, mit dem Großgrundbesitzer enteignet wurden (das „Feindvermögen“ war ja bereits konfisziert). Die landwirtschaftlichen Flächen wurden zunächst an Neubauern verteilt. Offiziell galt der Slogan „Der Boden denen, die ihn bebauen“. Vielfach waren jedoch nicht die lokalen Bauern, sondern verdiente Kämpfer des Widerstandes die Profiteure der Bodenreform[11]

Der Bruch Titos mit Stalin 1948 führte zu einer Wende in der Wirtschaftspolitik, hin zu einer Sozialistischen Marktwirtschaft. In einer weiteren Bodenreform 1948 erfolgte eine Forcierung der Zwangskollektivierung großer Teile der Landwirtschaft. In der Industriepolitik setzte Tito ab Anfang der 1950er Jahre ein System der Arbeiterselbstverwaltung.

Die Währung Jugoslawiens war der Jugoslawische Dinar. Innerhalb Jugoslawiens gab es ein deutliches wirtschaftliches Nord-Süd-Gefälle (Slowenien, Kroatien, Vojvodina gegenüber den anderen, südlicher gelegenen Teilrepubliken/Provinzen, wie z. B. Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Kosovo). Jugoslawien war dennoch das wirtschaftlich stärkste Land in Südosteuropa. Das Nord-Süd-Gefälle kam auch im Bruttoinlandsprodukt der einzelnen Republiken zum Ausdruck, das sich 1988 wie folgt dargestellt hat (US$):[12]

  • Slowenien: 5.918
  • Kroatien: 3.230
  • Vojvodina: 3.061
  • Serbien (ohne Vojvodina und Kosovo): 2.238
  • Montenegro: 1.754
  • Bosnien und Herzegowina: 1.573
  • Mazedonien: 1.499
  • Kosovo: 662
  • Jugoslawien insgesamt: 2.480

Den größten Einzelanteil am Bruttoinlandsprodukt und somit die höchste Wirtschaftsleistung, der Teilrepubliken, hatte die Teilrepublik Serbien einschließlich seiner Provinzen Vojvodina und Kosovo. An zweiter Stelle standen die Teilrepublik Kroatien und an dritter die Teilrepublik Slowenien.[12] Gemessen am BIP pro Kopf war die Sozialistische Republik Slowenien die wohlhabendste und die Teilrepublik Kroatien stand an zweiter Stelle, gefolgt von der Teilrepublik Serbien.

Tourismus[Bearbeiten]

Die SFR Jugoslawien gehörte zwischen den 1960er Jahren und 1990 neben Italien und Spanien zu den beliebtesten (Sommer-)Reisezielen in Europa. Millionen Touristen verbrachten ihren Urlaub an der Adriaküste, den Inseln und dem Hinterland. Die meistbesuchte Teilrepublik war Kroatien, mit einer über 1800 Kilometer langen Küste und 1246 Inseln. Der Wintertourismus konzentrierte sich auf die Julischen Alpen, Karawanken (im Norden/Slowenien) und Sarajevo, wo 1984 die Olympischen Winterspiele stattfanden. Das Wahrzeichen des ehemaligen Jugoslawien, Stari Most (die Brücke von Mostar), war ebenfalls ein beliebtes Ziel von Touristen. Nicht nur die Mittelmeerküste Jugoslawiens war beliebt bei Besuchern, sondern auch die zahlreichen Seen im Land. Die bekanntesten Seen waren die Plitvicer Seen, der Bleder See, der Skutarisee (größter See Südosteuropas) und der Ohridsee in der ehemals südlichsten Teilrepublik Mazedonien, welcher zu den ältesten Seen der Welt gehört.

Hochschulen[Bearbeiten]

Universität in Zadar (Kroatien), direkt an der Adria gelegen

Zum Zeitpunkt der Gründung Jugoslawiens existierten die Universität Zagreb (gegründet 1669) und die Universität Belgrad (gegründet 1808).

Zwischen 1918 und 1992 wurden diese Universitäten neu gegründet:[13]

Ebenfalls neu gegründet wurden mehrere Fachhochschulen. Die Kunstakademien in Ljubljana, Zagreb und Priština wurden zunächst als eigenständige Hochschulen gegründet, später aber in die jeweilige Universität integriert. Weitere Kunst- und Musikhochschulen gab es unter anderem in Novi Sad und Dubrovnik.[14]

Die erste Universität auf dem späteren Gebiet Jugoslawiens war die Universität Zadar, die 1396 gegründet und 1807 geschlossen wurde. 1955 wurde in Zadar wieder eine Philosophische Fakultät eingerichtet. In den Jahren 1674 bis 1786 betrieb das Paulinerkloster in Lepoglava (bei Varaždin) eine Universität.

Medien[Bearbeiten]

Kultur[Bearbeiten]

Literatur und Theater[Bearbeiten]

1947 kam es zum Wiederaufleben der Verlagstätigkeit und zur Gründung mehrerer Literaturzeitschriften, wobei die Literatur auch der kleineren Nationalitäten Jugoslawiens stärker als in der Vorkriegszeit Beachtung fand. Die älteren Schriftsteller veröffentlichten vor allem Texte, die während der Besatzungszeit entstanden waren. Das gilt für den bekanntesten jugoslawischen Schriftsteller Ivo Andrić (1892–1975) (Die Brücke über die Drina, dt. 1953; Das Fräulein, dt. 1958); den Essayisten, Kritiker, Romancier und Dramatiker Miroslav Krleža (1893–1981), der bereits zwischen den Kriegen Herausgeber von Literaturzeitschriften und wichtiger Kulturfunktionär war; den Prosaisten und Lyriker Branko Ćopić (1915-1984), dessen Bücher in etwa 15 Sprachen übersetzt wurden; ferner für Mehmed Meša Selimović (1910–1982), Isidora Sekulić, Velko Petrović, Juša Kozak, Oskar Davičo und Miško Kranjec sowie für die Slowenen Anton Vodnik und Jože Udovič. Auch für jüngere Autoren wie den Serben Aleksandar Tišma (1924–2003) blieben Krieg, Besatzung und Holocaust Hauptthemen. Von den kroatischen Schriftstellern publizierten vor allem Jüngere, die aktiv am Befreiungskrieg mitgewirkt hatten, wie Ranko Marinković, Vjekoslav Kaleb, Peter Šegedin, Josip Barković und Vladan Desnica. Sehr dynamisch entwickelte sich die junge makedonische Literatur, nachdem die makedonische Sprache 1945 als Staatssprache zugelassen worden war; doch dauerte es längere Zeit, bis sie sich vom Vorbild folkloristischer Liedformen freigemacht hatte. Wichtigster Autor der jungen makedonischen Literatur war Slavko Janevski, der den ersten Roman in makedonischer Sprache (Seloto zad sedumte jaseni) schrieb.

Schnell setzte sich Ende der 1940er Jahre die Orientierung auf einen sozialistischen Realismus durch, der die neue Realität affirmativ-schematisch darstellte und die Aufbauarbeit glorifizierte; doch konnte der sozialistische Realismus durchaus an die Tradition der „sozialen Literatur“ der 1920er Jahre anknüpfen, für die als Autorin in diesem Zusammenhang stellvertretend Milka Žicina genannt sein soll (Kaja, die Kleinmagd, dt. 1946). Man könnte von einer gemäßigten Variante des Volksrealismus sprechen. 1951 setzte jedoch eine progressive Kehrtwende ein. Die Literaten wandten sich zum größten Teil von der naiven Volkspädagogik und von folkloristischen Traditione ab und erreichten neue Ausdruckskraft.

Zunehmend wurde in der Zeit danach ausländische Literatur übersetzt, so der 1941 in der Schweiz erschienene Jugendroman Die rote Zora und ihre Bande von Kurt Held, der in Jugoslawien spielt. Eine Übersetzung von Gustav Gavrin erschien in Jugoslawien 1952 unter dem Titel Družina riđokose zore. Die Kunst opponierte gegen den Dogmatismus, avantgardistische Strömungen machten sich bemerkbar (so im Werk des Surrealisten Dušan Matić). Der in Jugoslawien geborene Schriftsteller Milo Dor (1923–2005) lebte im Exil in Wien und schrieb in deutscher Sprache; viele seiner Werke spielen in Jugoslawien. Den Höhepunkt des ausländischen Interesses an der neuen jugoslawischen Literatur bildete die Verleihung des Nobelpreises 1961 an Ivo Andrić. Aber auch ältere Autoren kamen wieder zu Wort wie Oton Župančić, Alojz Gradnik und Anton Vodnik. Neben die Erzählung trat in größerem Umfang der Roman als Kunstform. Die Themen umfassten nun auch das Leben des südslawischen Völker im 19. Jahrhundert, im Mittelalter und in der Antike (Ivo Andrić: Wesire und Konsuln, dt. 1963; Dobrica Ćosić: Der Herd wird verlöschen, dt. 1958). Zunehmenden Einfluss auf die jugoslawische Literatur gewannen die Übersetzungen der Werke deutscher Autoren wie Thomas Mann und Günter Grass.

Auch die Lyrik erlebte in den 1950er Jahren eine Wiedergeburt mit Vasco Popa, Ivan Lalić, Slavko Mihalić. Srbo Ivanovski, Izet Sarajlić und Aleksandar Ivanović. Der Lyriker Miloš Crnjanski kehrte 1965 aus dem Londoner Exil zurck. Die zunächst sehr intellektuelle und hermetische Lyrik, die sich gegen den sozialistischen Realismus gewandt hatte (der sog. „sozialistische Ästhetizismus“), öffnete sich dem Dialog und gewann an psychologischer Authentizität. Zudem entwickelte sich eine poetisch-phantastische Prosa (z.B. vertreten durch den Montenegriner Miodrag Bulatović, einen der am häufigsten in westeuropäische Sprachen übersetzten Autoren, der auch die Antikriegssatire Der Held auf dem Rücken des Esels" - dt. 1965 - verfasste).

In den 1960er und 1970er Jahren gewann ein „erneuerter Realismus“ wieder an Schwung (so durch Aleksandar Tišma oder David Filip). Der Alltag der Stadtbewohner unter den Bedingungen einer forcierten Urbanisierung (soi bei Grozdana Olujić), die Entfremdung durch Technik (Sveta Lukić) und die besonderen Probleme regionaler Milieus traten als Themen in den Vordergrund. Auch die dramatische Literatur entwickelte sich, wenngleich bei weitem nicht so kräftig wie die erzählende Literatur. Zu nennen sind Bratko Kreft, Marian Matković, Aleksandar Obrenović, Ivica Ivanec, Jovan Hrstić (Reine Hände, dt. 1962; Savonalrola und seine Freunde, dt. 1965). Auch die Produktion von Hörspielen und Kinderhörspielen sowie die Lehre in Literaturtheorie und Literaturgeschichte an den Hochschulen spielten eine wachsende Rolle. Dušan Radović wurde als Kinderbuchautor auch in Deutschland bekannt. Branislav Crnčević verfasste Komödien, Fernsehspiele, aber auch Aphorismensammlungen (Staatsexamen, dt. 1966). Danilo Kiš (Garten, Asche, dt. 1968) thematisierte die Kriegsgräuel und den Holocaust, wobei autobiographische Erfahrungen in sein Werk einflossen. Als die Kulturbürokratie 1978 auf seinen antistalinistischen Erzählzyklus Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch mit einer politisch motivierten Plagiatskampagn reagierte, ging er 1979 endgültig nach Frankreich, wo er bereits vorher zeitweise als Lektor für serbokroatische Sprache tätig war.

Eine zentrale Figur der jugoslawischen Literatur blieb lange Zeit Miroslav Krleža mit seinem Versuch, eine Synthese zwischen Tradition und Moderne zu erreichen.[15]

In den 1980er Jahren entstand als neues Genre die „Jeansprosa“ (Momo Kapor). Im Verlauf dieses Jahrzehnts zeichneten sich vor dem Hintergrund der schweren Wirtschaftskrise und einer schleichenden Erosion des politischen Systems zwei gegensätzliche politische Strömungen ab: auf der einen Seite die Vertreter einer Liberalisierung von Wirtschaft und Politik (vor allem in Slowenien), auf der anderen die Befürworter der Stärkung des Bundesstaats (vor allem in Serbien). Dieser Konflikt spiegelte sich in einer zunehmenden „Renationalisierung“ und Ideologisierung der Literatur, die auch in unterschiedlichen Entwicklungen der serbischen und kroatischen Sprache ihren Ausdruck fand.

In der jugoslawischen Literaturgeschichtsschreibung wurden montenegrinische Autoren der serbischen Literatur zugeordnet. Bei Autoren aus dem bosnisch-herzegowinischen Raum erfolgte die Einordnung nach ihrem Zugehörigkeitsgefühl zur serbischen, kroatischen oder bosnischen Nation. Als „jugoslawische“ Schriftsteller fühlten sich Autoren, die eine nationale Einengung vermeiden wollten.[16]

Film[Bearbeiten]

Bis 1945 wurden in Jugoslawien nur wenige Filme gedreht. In den 1950er Jahren war ein am italienischen Neorealismus angelehnter Stil vorherrschend, der dann durch den Novi Film abgelöst wurde. In den 1980er Jahren waren die Filme von Emir Kusturica auch international erfolgreich.

Vor allem in den 1960er Jahren entstanden zahlreiche Koproduktionen zwischen Jugoslawien und der Bundesrepublik Deutschland, unter anderem zahlreiche Karl-May-Filme, die häufig im Nationalpark Plitvicer Seen entstanden.

Bildende Kunst[Bearbeiten]

In Jugoslawien lebten einige der bedeutendsten Vertreter der Naiven Malerei (unter anderem Ivan Generalić).

Neben zahlreichen historischen Baudenkmalen gab es in Jugoslawien auch bedeutende Beispiele moderner Architektur. Bekannte Vertreter des jugoslawischen Industriedesign waren unter anderem Saša Mächtig und Davorin Savnik.

Musik[Bearbeiten]

Hauptartikel: Musik Jugoslawiens

Sport[Bearbeiten]

Jugoslawien war Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft 1976. Die Olympischen Winterspiele 1984 fanden in Sarajevo statt. Es war zudem auch Gastgeber zahlreicher Europa- und Weltmeisterschaften anderer Sportarten (z. B. Basketball, Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Wasserball, Tennis, Motorradrennen).

Die Fußballnationalmannschaft wurde 1960 Olympiasieger, nachdem sie 1948, 1952 und 1956 dreimal in Folge die Silbermedaille gewonnen hatte. 1984 gewann sie die Bronzemedaille. Der größte Erfolg bei einer Weltmeisterschaft war der vierte Platz 1962 in Chile. 1960 und 1968 wurde sie Vize-Europameister, 1976 Vierter.

Das Land war stark im Basketball: die Herren-Nationalmannschaft war Weltmeister 1970, 1978 und 1990, sowie Europameister 1973, 1975, 1977, 1989 und 1991; Jugoslawien gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1980 die Goldmedaille. Daneben war Jugoslawien Handball-Weltmeister 1973 (Damen) und 1986 (Herren) und gewann im Wasserball (Herren) die olympischen Goldmedaillen 1968, 1984 und 1988 sowie viermal die Silbermedaille. Die Ruder-Weltmeisterschaften fanden 1966, 1979 und 1989 in Bled statt.

Berühmte Sportler waren unter anderem:

Literatur[Bearbeiten]

  • Die Verfassung der SFR Jugoslawien, eingeleitet von Herwig Roggemann, 1980, ISBN 3-87061-146-4 (zur Verfassung von 1974)
  • Herbert Büschenfeld, Jugoslawien, 1981, ISBN 3-12-928821-X
  • Statistisches Bundesamt: Statistik des Auslandes, Länderbericht Jugoslawien (mehrere Ausgaben), zuletzt erschienen im März 1990, ISBN 3-8246-0210-5
  • F. W. Hondius: The Yugoslav community of nations, Diss. Leiden 1968 (zur Nationalitätenpolitik und zu den Verfassungen von 1948, 1953 und 1963)
  •  Klaus-Detlev Grothusen (Hrsg.): Jugoslawien (= Südosteuropa-Handbuch. Band 1). 1975, ISBN 3-525-36200-5 (vor allem die Beiträge von George Zaninovich (zum Bund der Kommunisten Jugoslawiens, S. 11–32), Franz Mayer und Ivan Kristan (Staat, Verfassung, Recht, Verwaltung, S. 33–149), Klaus-Detlev Grothusen (Die Außenpolitik, S. 150–187), Günther Wagenlehner (Landesverteidigung, S. 188–198) sowie Ivan Kristan (Die obersten Organe in Partei und Staat, S. 465–469; Verträge und Abkommen, S. 487–512)).
  • Wolfgang Höpken: Partizipation und kommunale Selbstverwaltung in jugoslawischen Gemeinden. In: Jugoslawien am Ende der Ära Tito, hrsg. von Klaus-Detlev Grothusen, Othmar Nikola Haberl u. Wolfgang Höpken, Band 2, 1986, ISBN 3-486-51411-3, S. 67–141
  • Dejan Jović: Yugoslavia. A State that Withered Away. Purdue University Press, West Lafayette 2009, ISBN 978-1-55753-495-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Statoids.com
  2. Milovan Đilas schreibt in Jahre der Macht. Kräftespiel hinter dem Eisernen Vorhang. Memoiren 1945–1966, Seewald, 1983, dass sich diese Bezeichnung bereits ab 1943 „eingebürgert“ habe.
  3. Food and Agriculture Organization of the United Nations
  4. Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60645-8, S. 263.
  5. Thomas Olechowski: Rechtsgeschichte: Einführung in die historischen Grundlagen des Rechts, 3., überarbeitete Auflage, facultas.wuv, Wien 2010, ISBN 978-3-7089-0631-7, S. 89.
  6. Vgl. Die Verfassung der SFR Jugoslawien (s. o.), S. 21.
  7. Streitkräfte 1985/86. Die „Military Balance“ des Internationalen Instituts für Strategische Studien. London/Koblenz 1986, S. 173.
  8. International Institute for Strategic Studies, London (Hrsg.): Military Balance 1984/85. London 1985, S. 132.
  9. Tobias Pflüger, Martin Jung: Krieg in Jugoslawien. 2. Aufl. 1994, ISBN 3-9803269-3-4, S. 103 f.
  10. Erlass über den Übergang feindlichen Vermögens in Staatseigentum und die staatliche Verwaltung des Vermögens abwesender Personen sowie die Beschlagnahme des von den Besatzungsmächten gewaltsam entfremdeten Vermögens
  11. Zoran Pokrovac: Sozialistische Reformen am Fall Jugoslaviens und sozialistische Konstruktion der Wirklichkeit. In: Christoph Boyer (Hrsg.): Zur Physiognomie sozialistischer Wirtschaftsreformen. Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-465-04026-2, S. 123–137.
  12. a b Tobias Pflüger, Martin Jung: Krieg in Jugoslawien, 2. Aufl. 1994, ISBN 3-9803269-3-4, S. 29.
  13. Enciklopedija Jugoslavije, 2. Ausg., Band 6, Artikel Jugoslavija, Abschnitt „Nauka“, S. 510 f.
  14. Katica Marendić: Faculties and Academies of Art, in: Yugoslav Survey 26 (1985), Heft 4 (ISSN 0044-1341), S. 85–96.
  15. Bücher der jugoslawischen Völker und Nationalitäten in deutschen Übersetzungen. Redaktion: Sveta Lukić. Jugoslovenski bibliografski institut, Beograd und Kulturamt der Stadt Dortmund, 1979, insbes. S. 7-14.
  16. Serbische Literatur. In: Universal-Lexikon, online: [1], Abruf 31. Mai 2015.