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Provinz Hannover (1868 - 1946) |
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Provinz Hannover (1868 - 1946)from the Wikipedia | Read original article |
Flagge | Wappen |
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Lage in Preußen | |
Bestehen | 1866–1946 |
Provinzhauptstadt | Hannover |
Fläche | 38.509 km² (1910)[1] 38.639 km² (1939)[2] |
Einwohner | 3.476.056 (1939)[2] |
Bevölkerungsdichte | 90 Ew./km² |
Verwaltung | 6 Regierungsbezirke |
Kfz-Kennzeichen | I S |
Entstanden aus | Kgr Hannover |
Aufgegangen in | Land Hannover |
Heute Teil von | Niedersachsen, Thüringen, Hamburg, Freie Hansestadt Bremen |
Karte | |
Hannover war von 1866 bis 1946 der Name einer preußischen Provinz.
1866 verlor das Königreich Hannover an der Seite Österreichs den Deutschen Krieg und wurde in der Folge durch Preußen besetzt und annektiert. Das Königreich Hannover hatte zuvor versucht, mit anderen Ländern im Deutschen Bund eine neutrale Stellung zwischen beiden Streitparteien zu behalten, stimmte aber in der entscheidenden Abstimmung über die Mobilisierung der Bundestruppen am 14. Juni 1866 gegen Preußen. Wenig später erklärte Preußen dem Königreich Hannover auf Grund dieser Haltung den Krieg. Die hannoversche Armee musste nach anfänglichen Erfolgen gegen die preußischen Truppen, wie beispielsweise in der Schlacht bei Langensalza, kapitulieren. Die hannoversche Herrscherdynastie der Welfen wurde entthront, das Königreich Hannover wurde annektiert und zu einer preußischen Provinz erklärt. Das Privatvermögen der Welfen wurde von Bismarck als sogenannter Reptilienfonds zur Beeinflussung von Presseberichten und des immer geldbedürftigen bayerischen Königs Ludwig II. genutzt, ohne darüber dem Reichstag Rechenschaft abzulegen. Nach S. Haffner (1985 und 2001) erhielt Ludwig II. für seine Privatschatulle 4.720.000 Goldmark aus dem Welfenfonds für die Zustimmung des Königreichs Bayerns zur Gründung des Deutschen Reiches 1871. Die Zeit unter der Verwaltung als preußische Provinz war gekennzeichnet von einem weitgehenden Ausbau der Verkehrs- und Wirtschaftsinfrastruktur.
Im Kontext einer geplanten Reform des Deutschen Reiches fand am 18. Mai 1924 eine Volksabstimmung über die Abtrennung der Provinz Hannover (ohne den Regierungsbezirk Aurich) von Preußen und die Bildung eines selbständigen Landes Hannover statt. Die Abstimmung scheiterte, weil nicht das erforderliche Drittel der Abstimmungsberechtigten an der Abstimmung teilnahm.[3]
Die hannoversche und welfische Gesinnung ging im Land aber trotz der Einverleibung nach Preußen nicht unter, bestärkt durch die weitverbreitete Ansicht, dass es sich bei der Annexion um einen ungesetzlichen Akt handelte. Es bildete sich als politische Partei die Deutsch-Hannoversche Partei (DHP), die für eine Neubildung des Landes Hannover und eine Rehabilitierung des Welfenhauses eintrat und die über das Kaiserreich hinaus bis in die Weimarer Republik hinein mehrfach im Reichstag vertreten war. Mit der Hochzeit des Welfenprinzen Ernst August von Braunschweig-Lüneburg und der Hohenzollernprinzessin Viktoria Luise von Preußen am 24. Mai 1913 und der anschließenden Einsetzung Ernst Augusts zum regierenden Herzog von Braunschweig im November desselben Jahres schien eine Aussöhnung der beiden dynastischen Häuser in greifbare Nähe gerückt (wiewohl Hannover preußische Provinz blieb), wurde aber von den bald darauf einsetzenden Umwälzungen in Europa mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges überholt, die zur Abschaffung der Monarchie in Deutschland führten.
1944 wurden dem Reichsstatthalter in Oldenburg und Bremen die Regierungsbezirke Aurich und Osnabrück unterstellt. Die beiden Regierungsbezirke blieben jedoch formell weiterhin Bestandteile Preußens und der Provinz Hannover. Es entstand bis 1945 eine uneinheitliche Verwaltungsstruktur, da je nach Fachgebiet Regierungsstellen entweder in Oldenburg oder in Hannover zuständig waren.
Am 23. August 1946 entstand, die Auflösung Preußens vorantreibend, das Land Hannover neu. Auf Betreiben des hannoverschen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf wurde dieses Land kurze Zeit darauf mit den Ländern Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe zum Land Niedersachsen vereinigt.
Nach 1945 trat die konservative Niedersächsische Landespartei (1947 umbenannt in Deutsche Partei) die Nachfolge der Deutsch-Hannoverschen Partei an. Außer in Niedersachsen hatte die Deutsche Partei auch gewisse Erfolge in Nordhessen war bis 1960 auch in der Bundesregierung vertreten. Danach setzte ein drastischer Niedergang der Partei ein. Sie ging 1961 in der Gesamtdeutschen Partei (GDP) auf.
Jahr | Einwohner[4] |
---|---|
1871 | 1.961.437 |
1880 | 2.120.168 |
1890 | 2.278.361 |
1900 | 2.590.939 |
1910 | 2.942.436 |
1925 | 3.190.619 |
1933 | 3.367.507 |
1939 | 3.476.056 |
Im Jahre 1910 umfasste die Provinz eine Fläche von 38.509 km².[1] Nach Gebietsänderungen in den Räumen Rinteln, Wilhelmshaven, Bremen, Cuxhaven und Hamburg erhöhte sich die Fläche im Verlauf der 1930er Jahre auf 38.639 km².[2]
Jahr | 1921 | 1925 | 1929 | 1933 | ||||
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Partei | Prozent | Sitze | Prozent | Sitze | Prozent | Sitze | Prozent | Sitze |
SPD | 34,7 % | 37 | 32,9 % | 37 | 34,8 % | 39 | 23,1 % | 26 |
DHP | 16,7 % | 17 | 0,6 % | 1 | 10,9 % | 12 | - | - |
DVP | 15,0 % | 16 | 1,3 % | 1 | 8,3 % | 10 | - | - |
DNVP | 7,0 % | 7 | 2,2 % | 2 | 6,7 % | 8 | 9,7 % | 11 |
Zentrum | 6,4 % | 7 | 9,7 % | 11 | 8,9 % | 10 | 8,1 % | 9 |
DDP | 4,6 % | 5 | 3,9 % | 5 | 3,1 % | 4 | - | - |
USPD | 3,3 % | 3 | - | - | - | - | - | - |
KPD | 3,2 % | 4 | 4,2 % | 5 | 3,7 % | 4 | 4,8 % | 6 |
Liste Elbe-Weser | 8,0 % | 10 | - | - | - | - | - | - |
Heuerleute | 0,7 % | 1 | - | - | - | - | - | - |
Liste Ostfriesland | 0,4 % | 1 | - | - | - | - | - | - |
Liste Esens-Wittmund-Friedeburg | 0,4 % | 1 | - | - | - | - | - | - |
VHP | - | - | 27,2 % | 30 | - | - | - | - |
DVFP | - | - | 0,7 % | 1 | - | - | - | - |
Haus und Grundbesitzer | - | - | 7,3 % | 8 | - | - | - | - |
Wirtschaft, Handwerk und Gewerbe | - | - | 3,7 % | 5 | - | - | - | - |
Hannoversche Ortsparteien | - | - | 2,7 % | 3 | - | - | - | - |
Sparerbund | - | - | 2,0 % | 3 | - | - | - | - |
NSDAP | - | - | - | - | 6,8 % | 8 | 48,8 % | 55 |
CNBL | - | - | - | - | 3,7 % | 4 | - | - |
NF | - | - | - | - | 1,9 % | 2 | - | - |
DHP/CSVD | - | - | - | - | - | - | 4,1 % | 5 |
Mittelstandsblock | - | - | - | - | 9,1 % | 10 | - | - |
Nach der Annexion des Königreichs Hannovers durch Preußen und seiner Umwandlung in eine preußische Provinz im Jahre 1867 blieb die traditionelle Einteilung in Landdrosteien, Ämter und selbständige Städte zunächst erhalten, wobei die Amtshauptmänner die Stellung eines preußischen Landrats erhielten. Gleichzeitig wurden durch eine preußische Verordnung vom 12. September 1867 provinzweit 37 „Kreise“ gebildet. Diese Kreise, auch Steuerkreise genannt, waren für Militär- und Steuerangelegenheiten, später auch für die Durchführung des Reichsimpfgesetzes sowie für Wohltätigkeitsangelegenheiten zuständig. Da die Mehrzahl der eigentlichen Verwaltungsaufgaben bei den Ämtern und den selbstständigen Städten verblieb, erlangten die Steuerkreise keine besondere Bedeutung.[5]
1868 wurde die Berghauptmannschaft Clausthal, die bis dahin gleichrangig neben den sechs hannoverschen Landdrosteien bestanden hatte, in die Landdrostei Hildesheim eingegliedert.[6]
Am 1. April 1885 wurden die sechs Landdrosteien in Regierungsbezirke umgewandelt: |
Die Regierungsbezirke wurden in neue Stadt- und Landkreise untergliedert, wobei die alte Ämterstruktur aufgehoben wurde. Kreissitze, die vom Namen des Kreises abweichen, sind in der folgenden Auflistung in Klammern hinzugefügt:
Im 19. Jh. aufgelöst: Netzedistrikt | Südpreußen | Neuostpreußen | Neuschlesien | Niederrhein | Jülich-Kleve-Berg | Preußen
1772/1822 bis ins 20. Jh.: Ostpreußen | Westpreußen | Brandenburg | Pommern | Posen | Sachsen | Schlesien | Westfalen | Rheinprovinz
1850/68 bis ins 20. Jh.: Hohenzollernsche Lande | Schleswig-Holstein | Hannover | Hessen-Nassau
Im 20. Jh. gebildet: Niederschlesien | Oberschlesien | Groß-Berlin | Posen-Westpreußen | Halle-Merseburg | Kurhessen | Magdeburg | Nassau