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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (1917-1922) |
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (1917-1922)from the Wikipedia | Read original article |
Российская Советская Федеративная Социалистическая Республика Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik |
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Wahlspruch: Пролетарии всех стран, соединяйтесь! (Proletarii wsech stran, sojedinjaites!) |
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Amtssprache | Russisch | ||||
Hauptstadt | Moskau | ||||
Fläche | 17.075.200 km² | ||||
Einwohnerzahl | 147 Millionen | ||||
Bevölkerungsdichte | 8,6 Einwohner pro km² | ||||
Die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR) (russisch Российская Советская Федеративная Социалистическая Республика; Rossijskaja sowetskaja federatiwnaja sozialistitscheskaja respublika) war die älteste, größte und bevölkerungsreichste Unionsrepublik der Sowjetunion (UdSSR).
Sie wurde kurz nach der Oktoberrevolution am 7. November 1917 gegründet und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Ende 1922 konstituierten Sowjetunion. Kurz vor deren Auflösung im Dezember 1991 wurde sie dann als Russische Föderation beziehungsweise Russländische Föderation unter Wahrnehmung aller Rechte und Pflichten der UdSSR unabhängig.
Die Februarrevolution 1917 beendete die Zarenherrschaft in Russland. Daraufhin trat eine Doppelregierung aus Parlament (Duma) sowie Arbeiter- und Soldatenräten (Sowjet) die Nachfolge an. Die Oktoberrevolution durch die kommunistischen Bolschewiki im Jahr 1917 veränderte den Charakter beziehungsweise das Handeln der Sowjets (Räte) grundlegend. Der „begrenzte“ Pluralismus, der in der Selbstbezeichnung des Jahres 1917 in der revolutionären Demokratie zum Ausdruck kam, ging zu Ende. Die Sowjets verstanden sich zunächst zwar entschieden parteilich als Interessenvertretung der ausgebeuteten Klassen, wovon sie Repräsentanten bzw. Vertreter der bürgerlichen Schichten und des politischen Liberalismus ausschlossen. Aber sie ließen Raum für unterschiedliche Auffassungen über die geeignetsten Mittel und Wege, das Los der Unterdrückten zu verbessern.
Die Bolschewiki und ihre Verbündeten lehnten diesen Pluralismus ab. Ihre Delegierten im zweiten Allrussischen Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputiertenräte wählten noch am Abend des 25. Oktober ein Allrussisches Zentrales Exekutivkomitee (Ausübendes Komitee) aus den eigenen Reihen. Obwohl mit Lew Kamenew ein Befürworter einer sozialistischen Allparteienkoalition an seiner Spitze stand, war die Gleichstellung damit faktisch bereits vollzogen. Der oberste Sowjet wurde zum Instrument der Bolschewiki.
Die neuen Machthaber bauten den Sowjet (Rat) systematisch zu einem alternativen Repräsentationsorgan der Vollbürger ihrer Definition aus. Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten in der zweiten Januarwoche 1918 förmlich vollzog. Damit wurde ein zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum bürgerlichen Parlament fungieren konnte und auf die Provinz übertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer förmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von Räten auf vier Ebenen (ländliche Bezirke [russ.: wolosti], Kreise [uezdi], Gouvernements [gubernii] und Großregionen [oblasti]) etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. Dieses Dokument, mit dem die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR) offiziell in die Staatenwelt eintrat, fixierte auch die prinzipiellen Eigenarten der Räteordnung im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie.
Zu nennen sind dabei:
Nachdem das zaristische Russland im Februar 1917 zusammenbrach und von einer nachfolgenden Doppelregierung regiert wurde, die im Oktober desselben Jahres durch die bolschewistische Revolution gestürzt wurde, sprachen sich einige Nationalbewegungen der nichtrussischen Bevölkerung für einen eigenen Nationalstaat aus, nachdem sie bis dahin nur mehr Selbstbestimmung forderten. Von Sowjetrussland und seiner Roten Armee ging zwischen den Jahren 1918 und 1921 außerdem eine Restitution des früheren Russischen Reiches und des damaligen Vielvölkerreiches aus. Von den Gebieten, die zum ehemaligen Zarenreich gehörten wurden Finnland, das vom Russischen Reich besetzte Polen als Zweite Polnische Republik sowie die baltischen Staaten und Bessarabien unabhängig.
Mit der Gründung der UdSSR wurden weite Teile Sowjetrusslands als eigenständige Unionsrepubliken in diese aufgenommen. Aber schon kurz nach der Gründung der Union erweiterte sich das Gebiet der RSFSR. So wurden Anfang der 1920er Jahre die fernöstlichen Pufferstaaten zwischen dem Japanischen Kaiserreich und Sowjetrussland (also die Fernöstliche Republik beziehungsweise die Küstenrepublik) und 1925 das Gebiet um die damalige kasachische Hauptstadt Orenburg russisch.
Die größten Änderungen des Gebietstandes der Russischen SFSR geschahen jedoch um den Zweiten Weltkrieg. Die im Winterkrieg 1939/40 eroberten finnischen Gebiete wurden teilweise der RSFSR zugeschlagen, zum Teil aber mit den russischen Teilen Kareliens zur Karelo-Finnischen SSR vereinigt.
1944 trat die faktisch seit den 1920er Jahren sowjetische Tuwinische Volksrepublik der UdSSR bei, um zuerst autonomes Gebiet, später dann autonome Republik innerhalb der RSFSR zu werden. Im Zuge der gewaltsamen Wiedereingliederung der baltischen Staaten in die UdSSR wurden einige Grenzorte Lettlands und Estlands in die RSFSR eingegliedert.
Nachdem Finnland den Fortsetzungskrieg 1941–1944 verloren hatte, musste es 1947 weitere kleinere Gebiete (vor allem den einzigen Zugang Finnlands zum Nordmeer) an die Sowjetunion abtreten. Im Westen gliederte die UdSSR den Norden Ostpreußens um Königsberg, die heutige Oblast Kaliningrad, in die RSFSR ein. Im Osten fielen die lange zwischen Russland und Japan umstrittenen und im Zweiten Weltkrieg durch die UdSSR eroberten Inseln Sachalin und die Kurilen an die RSFSR.
1954 verringerte sich die Fläche der russischen Sowjetrepublik, als auf Anweisung Nikita Chruschtschows die Krim an die Ukraine abgegeben wurde. 1956 wurde die Karelo-Finnische SSR aufgelöst und als Karelische ASSR in die RSFSR eingegliedert.
In der RSFSR lebten nach der letzten Volkszählung im Jahre 1989 etwa 147 Millionen Menschen, dies stellte ungefähr 51 % der gesamten Bevölkerung in der UdSSR dar. Die Bevölkerung setzte sich zu dieser Zeit, größtenteils, aus den folgenden Bevölkerungsgruppen zusammen:
Nationalität | Bevölkerungsanzahl | Nationalitätenanteile |
---|---|---|
Russen | 120 Mio.¹² | 81,5 %¹ |
Tataren | 5,5 Mio.¹² | 3,8 %¹ |
Ukrainer | 4,3 Mio.¹² | 3,0 %¹ |
Tschuwaschen | 1,8 Mio.¹² | 1,2 % |
Baschkiren | 1,3 Mio.¹² | 0,9 % |
Mordwinen | 1,0 Mio.¹² | 0,7 % |
Gesamte RSFSR | 147 Mio.¹² | 100,0 % |
¹ Bevölkerungszahlen und Prozentzahlen laut Roland Götz/Uwe Halbach.[1]
² Bevölkerungszahlen laut R. A. Mark.[2]
Von den über 27 Millionen Nicht-Russen in der RSFSR lebten nur 9,4 Millionen (Stand: 1989) in ihren eigentlichen jeweiligen nationalen bzw. historischen Gebieten, da sie durch Flucht, Umsiedlung oder aus eigenem Antrieb diese Gebiete verlassen hatten. Das Verbreitungsgebiet einiger Völker wie der Tataren ist traditionell sehr gestreut und konnte von vornherein nicht vollständig in einem kompakten Autonomiegebiet erfasst werden.
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